Rund um den Tabak
Ein Besuch im Oberrheinischen Tabakmuseum in Mahlberg
Um es vorweg zu sagen, im Tabakmuseum darf nicht geraucht werden.
Eine Exkursion der besonderen Art war der Besuch des Oberrheinischen Tabakmuseums in Mahlberg am 6.5.17, zu dem die Hachberg Bibliothek und der Schwarzwaldverein Emmendingen eingeladen hatten.
Die Einführung begann mit einem Video, welches den Tabakanbau in der Ortenau erklärte. Hier wurde vor allem das Wirken des Lahrers Carl Ludwig Freiherr von Lotzbeck, der 1774 seine Schnupftabakfabrik eröffnete, gewürdigt.
Stellvertretend für die über 300 Fabriken am Oberrhein um 1900, seien die Namen „Roth-Händle/Reval und Burger Stumpen“ genannt.
Horst Baum, der die Gruppe in einer 2 ½ stündigen Entdeckungstour durch die gut 1.700 m² Ausstellungsfläche führte, erwies sich als sachkundiger Kenner dieser Materie.
Seine ausgezeichneten Kenntnisse dieser verflossenen Zeit, geniert mit etlichen Anekdoten, waren einfach ein Erlebnis.
An verschieden Orten wurden immer wieder kleine Videos gezeigt, die die Einstimmung auf die verschiedenen Räume vorwegnimmt.
Das Museum präsentiert vor allem die Herstellung der Zigarre und der Stumpen.
„Tabak“ für und wider, bewegt die Menschen, denn der Tabakgenuss ist mannigfaltig:
Kautabak – Schnupftabak – Zigarren - Zigaretten
Im Museum ist zu sehen: Entdeckung des Tabaks, Weg in unser Land, Tabak aus aller Welt und die Verpackungen des Rohmaterials. Tabak-Trockenschopf, Tabakfeuchtraum, manuelle und maschinelle Tabakverarbeitung, Heimarbeit, Pfeifensammlung, Schnupftabakdosen, Feuerzeuge und etliches Kurioses.
Von den ehemaligen Firmen, wurden dem Museum etliche Verarbeitungsmaschinen und Arbeitsgeräte zur Verfügung gestellt, so dass in den Ausstellungsräumen eine authentische Arbeitswelt gezeigt werden kann, wie es einmal in den Tabakfabriken zugegangen sein mag. Kinderarbeit war hier auch sehr verbreitet.
Die in Schaukästen ausgestellten alten Zigarettenmarken/Packungen riefen beim Verfasser dieses Berichts nostalgische Erinnerungen wach. Seine ersten Rauchversuche mit „Eckstein Nr. 5“ (grüne Packung, mit schwarzem Druck) waren nicht vielversprechend. Es wurde ihm schlecht und er ist Nichtraucher geblieben.
Ein Fazit dieses Besuchs: Auch Nichtraucher sollten sich dieses wirklich schöne, mit viel Liebe eingerichtete Museum einmal ansehen.
Toll wird diese Einrichtung aber erst mit einer kompetenten Führung, dann ist sie ein Genuss.
Text: Wieland H. Valasek
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Bilder: Bernd Lindner